Vintage – ein Begriff der gegenwärtig häufig genutzt wird. Sowohl in der Wohn-/Einrichtungswelt aber auch in der Fashionwelt. Obwohl er eigentlich nur soviel wie alt, erlesen oder auch altehrwürdig bedeutet, wird er oft falsch eingesetzt. Denn Vintage bedeutet nämlich „echt alt“ und nicht „auf alt“ gemacht.
Unter Vintage versteht man Möbel oder Home-Accessoires die zwischen 1920 und 1980 hergestellt wurden. Auch wenn diese teilweise schon sehr alt sind, so zählen sie noch nicht unbedingt zu Antiquitäten. So bezeichnet man nämlich tatsächlich noch ältere Möbel. Also Möbel die mindestens 100 Jahre und älter sind.
Vintage - Retro - Antik: worin besteht der Unterschied?
Gemeinsam haben Vintage und Antik, dass es sich um echt alte Möbel handelt. Anders sieht das bei Retro aus. So bezeichnet man Möbel, Accessoires oder auch gerne Küchengeräte die auf alt gemacht sind. Retro ist im Grunde nur das Design.
Der Vorteil von Retro ist, dass die Objekte in ihrer Funktion modern sind. Beispielsweise laufen Schubladen auf hochwertigen, leicht gängigen Schienen und sie sind ebenso wie Türen mit der modernen Soft Close Funktion ausgestattet.
Besonders beliebt ist das Midcentury Design. Retro Küchengeräte aus dieser Zeit erleben gerade einen Hype. Nicht wirklich überraschend, da sie nicht nur chic aussehen sondern auch technisch auf dem neusten Stand sind.
Woher bekommt man echte Vintage Möbel?
Ein schönes altes Möbelstück findet man nicht – es wird von dir gefunden. Du musst einfach deine Augen aufmachen. Denn ein wahres Schmuckstück erkennt man nicht unbedingt auf den ersten Blick.
Schau dich bei deiner Familie um und frage auch gezielt danach. Gerade ältere Personen haben oftmals ihre Schätze im Keller oder der Garage verstaut. Bei ihnen haben diese Gegenstände nicht unbedingt mehr den Stellenwert den sie einmal hatten. Sie haben ausgedient, sodass ihre Besitzer oft froh sind sie los zu werden.
Fündig wird man außer auf Flohmärkten auch beim Trödler, wie Antiquitätenhändler oder Haushaltsauflöser, im Sozialkaufhaus oder im Internet. Geläufig sind dabei Ebay oder Etsy.
Aber auch diverse Internethändler die sich auf alte Möbel spezialisiert haben, bieten tolle und außergewöhnliche Objekte an.
Viele Internetshops bieten Einrichtungsgegenstände aus recyceltem Altholz an. Sie sehen dadurch alt aus, sind es aber nicht. Ich finde dies tut der Optik keinen Abbruch. Solange du weißt, dass es sich hierbei um keine Antiquität handelt und der Preis dementsprechend, sollte das doch kein Problem sein. Außer du bist Sammler…
Bei Pamono, Vintagehaus, Fischers Lagerhaus oder Maisons du Monde findest du schöne Stücke die entweder auf alt gemacht sind, aus Altholz nachgebaut oder echt alt. Wenn du es genau wissen willst, bleibt dir nichts weiter übrig als die Beschreibung genau zu lesen oder nachzufragen. Allerdings kannst du am Preis oft erkennen wie es um die Einzigartigkeit steht.
Woran erkennt man ob Möbel Antik oder Retro sind?
Bist du offline unterwegs oder hast wirklich gute Produktbilder kannst du echt alte Gegenstände an verschiedenen Merkmalen erkennen.
Material:
Furnier:
Metall:
Hier wird es schon schwierig zu erkennen ob ein Gegenstand echt alt ist. Sind Schrauben und Scharniere angebracht schau dir diese an. Früher gab es keine Kreuzschlitzschrauben und die sind auch nicht aus Edelstahl (höchstens im Baugewerbe). Weist dein Traumobjekt verrostete Schlitzschrauben auf die sich auch noch schwer bis gar nicht wieder raus drehen lassen, handelt es sich wahrscheinlich um ein echt altes Mobiliar.
Bei meinen beiden Lampenschirme aus Metall bin ich ziemlich sicher, dass sie alt sind. Die Fassungen waren dermaßen veraltet, dass ich sie austauschen musste. Die Angst es könnte zu einer Überspannung mit schlimmen Folgen kommen, war einfach zu groß. Wenn Strom im Spiel ist mach bitte keine Experimente. Übrigens waren die Fassungen aus Messing. Ein Metall, welches heutzutage für Fassungen nicht mehr verwendet wird (von Sonderproduktionen vielleicht abgesehen).
Scharniere und Griffe:
Polster und Stoffe:
Mit Federn polstern ist ein Verfahren, dass ich in meiner Ausbildung Anfang der 80er noch gelernt habe. Einen Sessel zu polstern war extrem aufwendig und erforderte nicht nur jede Menge Kraft und Geduld sondern auch gute Materialien als Ausgangsposition.
Wenn du bei einem alten Polster die Pressprobe machst indem du mit der Handfläche kräftig auf die Sitzfläche drückst und dabei unangenehme spitze Spiralen spürst handelt es sich um ein altes Polster deren Polsterung sich schon aufzulösen scheint. Zurück bleiben dann nur noch die Federn. Viel Spaß beim Sitzen – von bequem war ja nie die Rede 😉
Dies sind nur sehr oberflächliche Erkennungsmerkmale, von einem Laien wie mir. Willst du es genauer wissen musst du dich intensiv in die Materie einarbeiten, Fachleute fragen und unter Umständen einen Gutachter beauftragen. Alternativ kannst du aber auch einfach 5e gerade sein lassen. Solange der Preis stimmt und dir das Möbelteil gefällt.