Der Begriff Hygge [hügge] kommt aus Dänemark und bedeutet frei übersetzt soviel wie „glücklich, behaglich und gemütlich“ und ist eigentlich gar kein Wohnstil sondern eher ein Lebenseinstellung. Sie beschreibt das einfache, aber glückliche Leben ohne viel Firlefanz, aber dafür mit viel Gemütlichkeit. Und genauso sollte auch die Einrichtung sein.
Für die kleinen Glücksmomente braucht man nämlich nicht viel. Ein gemütliches Sofa, eine kuschelige Decke, eine Tasse heißen Tee und Freunde oder Familie mit denen man diese Gemütlichkeit teilen kann. Zu Hygge gehören immer Kerzenschein (besonders in den Wintermonaten), Decken, Teppiche, Kissen und Zimmerpflanzen.
Was Hygge auch ausmacht ist der Minimalismus. Denn zum Glücklichsein braucht es nicht viel. Vergleichbar mit dem Hygge Stil ist Scandi, der Einrichtungsstil aus Skandinavien. Und natürlich Lagom – der Lifestyle aus Schweden der ähnliches besagt.
Für mich ist Hygge das wohlige Gefühl wenn ich in meinem Sessel sitze, zugedeckt mit einer kuscheligen Decke, ein gutes Buch in der Hand und einen duftenden Tee an meiner Seite. Im Hintergrund läuft leise Musik, der Raum ist in sanftes Licht getaucht und meine Hunde liegen entspannt zu meinen Füßen.
Woher kommt Hygge?
Hygge kommt ursprünglich aus Norwegen, wo es auch Kos (ausgesprochen Kuuus) genannt wird und Gemütlichkeit bedeutet. Sitzen am Feuer in eine warme Decke gehüllt, gemeinsam mit Freunden, Gleichgesinnten… das ist auf alle Fälle nordisch.
Zum Überleben braucht es nicht viel. Warme Kleidung, eine Feuerstelle um Nahrung zuzubereiten und ein Dach über dem Kopf. Dadurch entwickelten sich das schwedische Lagom das sich auf das Wesentliche beschränkt sowie Hygge das Gemütlichkeit und Zusammensein beschreibt.
Haben die Dänen Hygge erfunden?
Die Dänen sind für ihre entspannte Lebenseinstellung bekannt. Sie haben das Wort Hygge aus dem nordischen hyggja (Sorgsam, Bedacht) übernommen und mit ihrem ganz persönlichen Lifestyle – dem glücklich sein – verbunden. Es ist der Augenblick der Entspannung, der Gemütlichkeit und des Beisammensein.
Was bedeutet Hygge?
Hygge kann man nicht mit einem einzigen Satz erklären. Es ist die Summe aus allem was einen Menschen glücklich macht. Beschreiben lässt es sich am besten folgendermaßen.
Fokussiere dich auf dein Sein und das Notwendigste was du im Leben benötigst. Geh mit offenen Augen und Herzen durchs Leben und versuche andere glücklich zu machen. Vergiss darüber aber auch nicht dein eigenes Leben zu genießen.
Wie geht der Hygge Lifestyle?
Hygge bedeutet nicht nur, es sich Zuhause gemütlich zu machen. Es bedeutet auch, für glückliche Momente zu sorgen. Das können Momente sein in den man mit sich alleine ist. Aber auch Zeit die man mit Freunden oder Familie verbringt.
Damit du keinen besonderen Moment verpasst, ein paar Anregungen für mehr Hygge im Leben:
- Gemeinsam Kochen und Essen
- quatschen bei Rotwein und Kräcker
- Spieleabend
- Grillen im Garten
- Wandern in den Bergen
- Stand up paddling
- Sterne schauen
- Fahrradtour
- Lass einen Tag / Abend dein Handy aus
- Schau mit der Familie Fotos von früher durch
- Hyggebox mit Kerzen, Buch oder DVD, Kräutertee und Schokolade an liebe Menschen schicken
- Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmellows
- Picknick im Park
- Eiscreme selbst machen
- Sonnenaufgang beobachten
- Kuchen und Plätzchen backen
- Fotoshooting „Kids in Action“
- Outdoor Rasenspiele
- Besorge dir ein oder zwei neue Zimmerplanzen
- Handgeschriebener Brief verschicken
- Filmeabend mit Popcorn und Chips
- Noch mehr Hygge Tipps
Wie kann ich Hygge in mein Leben integrieren?
Anstatt immer den Autopiloten laufen zu lassen, also fremdbestimmt und ohne Pause zu funktionieren, besinne dich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Verbringe Zeit mit Familie und Freunden, mit Kindern, denn sie lehren dich die Welt mit anderen Augen zu sehen sowie mit Tieren.
Anstatt deine Aufgaben abzuarbeiten, zelebriere sie
Beispielsweise die Vorbereitung des Abendessens. Du kannst einfach Brettchen, Wurst und Käse und Butter auf den Tisch pfeffern (sorry für den Ausdruck, aber wenn du ehrlich bist kann man es oft genug so nennen). Oder aber du rufst deine Familie zusammen und richtest gemeinsam mit ihnen ein Festmahl hin.
Das kann genauso nur aus Vesper bestehen. Doch die Art und Weise ist unterschiedlich. Wurst und Käse werden auf Platten schön angerichtet. Dazu gibt es mundgerecht geschnittenes Gemüse. Vielleicht auch noch schnell ein selbst gemachter Dip mit frischen Kräutern. Der Tisch wird ansehnlich gedeckt, so als wenn Freunde zum Essen kommen würden.
Das gemeinsame Abendessen beginnt dann schon in der Küche, wo so ganz nebenbei schon mal nett geplaudert wird. Diese Aktion sorgt nicht nur für Entspannung sondern unterstützt auch die Verdauung, sodass sich das körperliche Wohlbefinden verbessert.
Dein Zuhause hygge einzurichten ist nicht schwer
So nun weißt du was Hygge ist . Jetzt wird es Zeit dein Zuhause hyggelig zu machen. Das Großartige dabei. Im Hygge Stil einzurichten ist nicht besonders schwer. Nahezu jeder Einrichtungsstil kann mit wenigen Elementen hyggelig gemacht werden.
Mit Ausnahme vielleicht dem absoluten Minimalismus. Hier würde jede Decke, jedes Kuschelkissen oder Duftkerzen nebst Blümchen stören. Ansonsten geht alles. Allerdings sind besonders die Wohnstile Scandi, Boho, Naturell, Landhaus, Ethno und Lagom zur Kombination mit Hygge geeignet, da sie alleine schon Gemütlichkeit präsentieren.
Wie dein Zuhause gemütlich wird
Beim Gestalten geht es hauptsächlich darum, Gemütlichkeit in die Räume zu bringen. Dazu gehören kuschelige Textilien aus natürlichen Materialien. Beispielsweise dicke Wollteppiche, Strickdecken, reichlich Kissen und Kerzen und gemütliche Kissen. Aber auch Badezimmer Accessoires die der Erholung dienen sowie Küchenutensilien und Tischdeko um Freunde zu verköstigen.
Einige Dekoteile sind geradezu perfekt für den Hygge Look
Einen Holzofen oder Kaminofen zu besitzen ist schon der wahre Luxus und eines der herausragenden Schmuckstücke im Zuhause. Echtes Holz verbrennen, dabei die Wärme genießen, die tanzenden Flammen beobachten und das Knistern zu hören, ist Gemütlichkeit in Vollendung.
Doch auch wer keinen Kaminofen besitzt kann mit einer Alternative für Stimmung sorgen. Betrieben werden sie mit Gas, Ethanol oder Strom. Diese sehen nicht nur gut aus, sondern bieten eine zusätzliche Wärmequelle.
Traumhafte Lichterstimmung für Zuhause
Nach Weihnachten werden immer alle Lichterketten weggeräumt. Das ist eigentlich sehr schade, denn sie könnten auch noch weiterhin für schöne Lichtquellen sorgen. Zusammengerollt auf einem Tablett mit Kerzen und Blümchen, hängend an einem Bücherbord oder über die Gardinenstange gewickelt, zaubern sie das ganze Jahr über eine angenehme Atmosphäre.
Gerade die Beleuchtung in der Wohnung ist ein perfekter Stimmungsmacher. Statt eine große helle Lampe an der Decke, sorgen viele kleinere Lichterquellen für eine gemütliche Stimmung. Verteile sie deshalb im Raum indem du beispielsweise eine hohe Standleuchte neben deinem Lieblings-Lese-Platz aufstellst.
Weitere Tischlampen machen sich gut auf einer Kommode, auf der Fensterbank oder im Regal. Nutze für all diese Lichtobjekte keine zu starken Birnen, denn sie könnten blenden. Wenn du dimmen kannst, umso besser.
Für ein hyggelisches Ambiente braucht es Dekoration
Ebenso traurig wie das Leben einer Lichterkette ist das Dasein aller Silber-, Gold- und Kupfer-Dekorationen die nur in den Wintertagen raus geholt werden. Metallene Kerzenständer oder Schalen können doch saisonal geschmückt immer wieder für ein gemütliches Heim sorgen. Silber sieht beispielsweise auch noch an Ostern toll aus. Geschmückt mit einem Häschen, ein paar schönen Ostereiern und kleinen Pflanzen des Frühlings, macht auch ein Silbertablett eine gute Figur.
Textilien aus Naturfasern gehören unweigerlich zu Hygge
Decken, Kissen und Teppiche sind die wichtigsten Elemente beim Einrichten eines Hygge-Zuhauses. Alleine durch ihre (Natur-) Materialien sorgen sie für Gemütlichkeit. Steif und unbequem dürfen sie deshalb auf keinen Fall sein. Stattdessen flauschig, wollig und warm.
Damit sie auch im Sommer zum Einsatz kommen machen Decken und Kissen aus Baumwolle ebenso Sinn. Warum denn nicht einfach hin und her wechseln. Das was nicht gebraucht wird, verschwindet einfach griffbereit in einem schönen Korb oder einer Truhe.
Bei der Auswahl der Wohntextilien sollte man auf hochwertige Materialien achten. Ein hoher Anteil an Naturfasern geben dir ein wohliges Gefühl beim Kontakt mit der Haut. Dies betrifft hauptsächlich Decken und Kissen. Achte unbedingt darauf, dass diese öfters gewaschen werden müssen. Sie sollten also pflegeleicht leicht und wenn möglich geeignet zur Wäsche in der Waschmaschine.
Decken oder Kissen wenn möglich einzeln, also nicht mit anderen Sachen zusammen waschen, damit in der Trommel genügend Platz bleibt, sodass die Fasern nicht gequetscht werden. Je nach Gewebe ein Fein- oder Wollwaschmittel verwenden. Wenn es das Label erlaubt ist die Verwendung eines Trockners vorteilhaft, da dieser die Fasern weich macht und Knitter vom Schleudern entfernt werden. Aufbewahrt werden Decken und Kissen gerne sichtbar, sodass Gäste sich selbst bedienen können.
Hyggelige Textilien in Creme und Beige
Eine gute Ergänzung zu den meist helle oder weißen Wänden, sind Wohntextilien in creme, beige, puder, vanille oder rosé. Für eine hyggelische Atmosphäre sorgen demnach alle warmen Töne.