Zauberhafte Kompositionen für den 70er Style
Die 70er Jahre sind Kult. Das steht einwandfrei fest. Die Mode hat sich verändert, in der Kleidung als auch im Zuhause. Die Musik ist wilder geworden, und vor allen Dingen setzte sich endlich der Freiheitsgedanke und der Individuumsanspruch durch für den die Generationen schon in den Jahren zuvor gekämpft haben.
Die 70er Jahre waren eine tolle Zeit. Und das sag ich nicht nur, weil ich in dieser Zeit aufgewachsen bin. Sondern weil die Menschen, die Mode, die Einrichtungen endlich legerer geworden sind. Es schien als ob alles um mich herum fröhlicher, bunter und freundlicher geworden ist. Die körperliche Züchtigung wurde in den Schulen abgeschafft. Die Musik wurde wilder, die Mode sowieso. Hierarchien werden immer weiter reduziert. Das Individuum gefördert.
In den 70er Jahren hat sich der Stil der Wohnungseinrichtungen stark verändert, und dass obwohl es vom Design der Möbel gar nicht so starke Veränderungen gab. Die Grundformen wurden tatsächlich erstmal aus den Jahren zuvor übernommen.
Bis es den jungen Leuten zu viel war. Sie wollten raus aus dem Spießertum, sie wollten frei und ungezwungen sein. Und so ganz anders als ihre Eltern und Großeltern. Kein Wunder also, dass alles ein wenig übertrieben wird. Extrem kurze Röcke, extrem knallige Farben und riesige Muster.
Die strenge Linie verschwindet aus den Wohnzimmern
Die Protestbewegung mischte die Gesellschaft ganz schön auf. Das merkte man nicht nur in der Mode – durch Minirock und bauchfrei. Auch in der Einrichtung sorgte man von nun an für unkonventionelles Wohnen. Aufsässigkeit war zum Symbol der jungen Wilden geworden.
Im Gegensatz zu den 50ern und 60ern werden die Sofas bequemer. Endlich kann man so richtig lümmeln. Modulare Sofateile sorgen für Abwechslung und Schlafgelegenheiten falls die Party etwas länger dauert. Diejenigen die auf dem Sofa keinen Platz mehr bekommen, setzten sich kurzerhand mit einem Kissen* oder dem Sitzsack auf den Boden. Undenkbar für die Generationen zuvor.
Was geblieben ist, sind neben den Kleinmöbeln, wie Beistelltische oder Sideboards, auch deckenhohe Regale und auffällig gemusterte Teppiche.
Schlafzimmer im 70er Jahre Style mit Boho Touch
Farben werden in den 1970er Jahren lebendig
Bis heute erkennt man die 70er an den knalligen Farben und den fast schon provokanten Mustern. Kein anderer Wohnstil – nicht mal Art Deco – war je so extrem auffällig. Abgesehen von den dekadenten Stilepochen des Barocks.
Orange, grün, gelb, rot sorgten dafür, dass weiß und dunkelbraun als Grundfarben nicht mehr spießig und langweilig daher kamen. Je knalliger und auffälliger desto besser.
Bunte Tapeten mit grafischen Mustern* in knalligen Farben waren typisch für die Einrichtungen der siebziger Jahre. Heute empfinden wir sie als oft als erschlagend und zu unruhig. Allerdings kann man heute den aufkommenden bunten Trend auch stilvoll umsetzen.
Anstatt die ganze Wohnung in ein orangenen Albtraum zu verwandeln, kann man die bunte Tapete nur auf einer Akzentwand aufbringen. In Kombination mit gedeckteren, satten Farben wirken die 70-er Jahre Tapeten sogar elegant. Greift man die Farbe der Tapete in einigen wenigen Accessoires wie z.B. einer bunten Lampe, wird ein sehr harmonisches Gesamtbild erzielt.
Tolle Lampen im Retro-Look
Jute statt Plastik! Ein Wahlspruch an den man sich nur bedingt hält.
Obwohl immer mehr Menschen den Weg zur Natur suchten, so blieb Kunststoff das Material der Wahl. Gerade die organischen Formen, die bei Leuchten und allerlei Schnickschnack den Ton angaben, können nach wie vor mit Kunststoffen schnell, einfach und preiswert hergestellt werden. Anstatt Kunststoffe zu verbannen wurden sie stattdessen bunt, und zwar so richtig bunt.
Eine Zeit lang habe ich befürchtet, dass wir ein Comeback dieser Augenqual erleben müssen. Doch wir blieben verschont.
Stattdessen kommt der Hippiestil gediegen und weniger auffällig, dafür mit mehr Stil in unser Zuhause. Als Retro oder Vintage betitelt, finden wir immer wieder diese schönen organischen Formen der Midcentury Ära bis zurück zu Art Deco.
Überblick der typischen 70er Jahre Wohndesign Merkmale
- Fast zeitgleich mit dem Farbfernseher zieht überall Farbe ins Wohnzimmer ein. Knallige Farben sind ab sofort Dauerbrenner.
- Passend zu den knalligen Farben gibt es auch üppige Muster. Kreise, Karos, Rauten, Blumen nichts kann groß genug sein.
- Parallel dazu sorgen weiche Kurven für Ausgleich. Sitzkissen, Kuschelsofas, Lammfelle, Kugelleuchten, runde Spiegel, selbst die Blüten, alles irgendwie rund. Wohingegen Streifen weiterhin Trend bleiben. Nur dicker, so werden sie zu Blockstreifen.
- Bugholzmöbel sind zwar keine Erfindung der 70er Jahre, doch sie passen hervorragend zum Boho Einrichtungsstil, weshalb sie sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen.
- Auch Nierentische und andere dunkelholzige Möbel-Klassiker aus den 60ern aber auch Drehstühle und Freischwinger bleiben dem Einrichtungsstil erstmal treu. Mit der Zeit werden sie durch helle Holzmöbel abgelöst, die gleichzeitig auch runde softige Kanten bekommen.
- Vorerst bleiben allerdings die Möbelformen geradlinig und scharfkantig. Veränderung findet sich nur in der Holzfarbe. Denn dunkles Holz wird durch weißes oder beiges Furnier ersetzt.
- Durch die maschinelle Produktion werden Möbel immer erschwinglicher, sodass ein Möbelteil nicht mehr ein ganzes Leben halten muss. Einrichtungsgegenstände werden zum Wegwerfprodukt.
- Wer trotzdem Geld sparen will stellt nach wie vor seine Mode und seine Deko selbst her. Auch weil sich mangels TV Sendern abends Langeweile einstellt. Bilder sticken, Teppiche knüpfen, Malen nach Zahlen, Makramee-Blumenampeln, Salzteigfiguren und vieles mehr. Es wird gebastelt was das Zeug hält. DIY – do it yourself ist nicht nur ein Zeitvertreib. Man zeigt auch, dass man handwerklich was drauf hat.
- Die Wohnungen werden geschmückt. Keine Wand bleibt frei. Man stellt entweder selbst seine Wohndeko her, oder lässt das die Kinder machen, oder präsentiert die Mitbringsel aus dem Urlaub.
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