Was machen Farben mit uns Menschen? Was sagen Farben über uns aus?Schon an unserer Kleidung, spätestens aber an unserer Wohnungseinrichtung erkennen wir, ob jemand introvertiert oder das Gegenteil davon ist.
Das Farben auch unser Befinden beeinflussen ist mittlerweile bekannt. Das kann sowohl positiv, als auch negativ sein. In vielen Bereichen ist es üblich sie einzusetzen um Menschen beispielsweise schneller gesund werden zu lassen. Oder sie zum Kauf anzuregen, oder zu mehr Leistung. Wir können nicht mal was dagegen tun. Denn die Wirkung der Farben nehmen wir unterbewusst auf. Grund genug diese Tatsache auch im Wohnbereich zu nutzen.
Wer also fröhlicher sein will oder weniger abgespannt, sollte sich mit stimulierenden und aufmunternden Farben, wie gelb oder orange umgeben. Wer mehr zur Ruhe kommen will mit blau und grün.
Jahreszeiten beeinflussen unser Farbempfinden
Das die Vorliebe für gewisse Farben durch die herrschenden Kulturen beeinflusst werden und diese wiederum durch ihre Umgebung und die Umgebung durch Jahreszeiten, kann wohl keiner abstreiten.
Die farbenfrohe traditionelle Kleidung mancher Völker ist der Beweis dafür. Die die keinen Winter kennen, sind eher farbenfroh gekleidet und umgeben sich auch lieber mit farbigen Einrichtungsgegenständen. In ihren Köpfen scheint tagein, tagaus die Sonne. Und die wiederum lässt die Farben in der Umgebung kräftig erscheinen – eben farbenfroh.
In unserer Kultur hat jede Jahreszeit seine eigene Farbe
Der Herbst wird gerne mit dunkelrot, orange oder braun dargestellt. Weil das Laub sich so verfärbt. Im Winter sehen wir dann nur noch grau und weiß, so wie unser Wetter. Erst der Frühling lässt wieder Farbe zu, wenn die ersten Sonnenstrahlen die farbigen Blumen hervorlocken. Und bis zum Sommer wird´s dann wieder richtig bunt.
Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht aus Tradition?
Die hochstehende Sonne lässt die Farben in unserer Umgebung leuchten
Jetzt greifen wir gerne in den Farbtopf. Sonnengelb, Grasgrün, Himmelblau, Bezeichnungen für kräftige Farben die uns an Sommer erinnern. Uns geht es gleich viel besser, wenn es hell und warm ist. Das spiegelt sich auch in unserem Aussehen und unserer Umgebung wider.
Der Herbst kommt und die Tage werden kürzer. Es scheint als ob wir gleichzeitig unser Bedürfnis nach sonnengelb und himmelblau weglegen. Die farbenfrohe Kleidung wird im Keller verstaut und mit ihr die gute Laune. Da frag ich mich, warum wir nicht bereit sind, gerade im Herbst und Winter mit bunten Farben unsere Umgebung aufzufrischen – unserer Laune wegen! Im Sommer fällt es uns leichter uns mit leuchtenden Farben zu umgeben.<
Ich hab ja nix gegen Traditionen. Ganz im Gegenteil. Sie sind wichtig, denn sie geben uns nicht nur Sicherheit, sie sorgen auch für unser soziales Miteinander. Trotzdem können wir die eine oder andere hinterfragen, anzweifeln oder sogar ändern. Klar können wir Heilig Abend Kartoffelsalat und Würstchen machen.
Wir können´s aber auch lassen. Keinen stört´s. Genauso verhält es sich auch mit der Nutzung von Farbschemen. Wir können die Tradition der Winter = weiß und Sommer = gelb verändern – und zwar genau so wie wir es wollen.
Ich bin jedenfalls dafür mehr Farbe in mein Leben zu lassen. In der Kleidung (falls ich mir mal wieder was kaufe – denn ich mach ja eigentlich eine Konsumdiät) aber auch in der Wohnungseinrichtung (und da mach ich sowieso nur Upcycling). Trau dich und mach mit beim Farbenspiel.
Autor: Andrea Hermann
Farben sind eine uralte Form der Kommunikation
Wenn doch nun die Jahreszeiten so viel Einfluss auf unsere Lust auf Farbe haben, wäre es da nicht naheliegend, dass auch die Farben selbst, Einfluss auf unser Wohlbefinden haben? Dass Rot abschreckend wirkt, wissen wir aus den Naturdokumentationen. Das Reich der Tierwelt aber auch die Botanik haben uns gelehrt, dass gewisse Farben auch gewisse Reize auslösen. So ist Rot eine Warnfarbe, während Grün für Wachstum steht und somit lebensbejahend. Die Liste lässt sich weiter fortsetzen. Das Farben zu Kommunikationszwecken eingesetzt wird, ist auch der Grund warum sie in unterschiedlichen Kulturen andere Reize auslösen – so wie Sprache eben auch unterschiedlich ist.
Weiß steht für Unschuld, weshalb Brautkleider weiß sind. Schwarz steht für Trauer undsoweiter undsofort. Viele Symbolfarben kennen wir gar nicht mehr, dazu kommen die regionalen Unterschiede. Ich denk nur an die roten und schwarzen Bommeln der traditionellen Bollenhüte aus dem Schwarzwald.
Gerät Farbe als Symbolik immer mehr in Vergessenheit?
Farben lösen unterbewusst Reize aus und beeinflussen unsere Gefühle
Viele Forscher haben sich daran gemacht den Einfluss von Farben auf unsere Gefühle zu erforschen und sind übereinstimmend zu der Erkenntnis gelangt, das sich Farben auf alle Fälle auf unser Wohlbefinden auswirken.
Ganz eindeutig ist allerdings nicht, inwieweit welche Farben, sich wie stark und in welche Richtung auswirken. Ist eine rote Wandfarbe nun gut, weil sie Dynamik fördert und Kraft gibt? Oder eher schlecht weil sie Ängste auslösen kann?
Wahrscheinlich kommt es auf den einzelnen an. Wie wir reagieren ist deshalb erstens individuell, zweitens auch von unserer augenblicklichen Verfassung abhängig und drittens traditionell geprägt. Wer seit einiger Zeit unter Stress seht reagiert unter Umständen ganz anders auf gewisse Farben, als vielleicht Monate später, wenn wieder alles im Lot ist.
Um es heraus zu bekommen bleibt am Ende also nur das Selbstexperiment.
Farben können unser Handeln und Denken beeinflussen
Deshalb macht es Sinn zu diesem Zweck Farben auch in unseren Räumen einzusetzen. Die Auswahl erfolgt je nach Bedarf und Bedürfnis. In der Küche kann eine Farbe gewählt werden die Dynamik hervorruft. Das wäre im Schlafzimmer nicht sinnvoll, hier soll sie uns besser beruhigen und auf die Nacht vorbereiten. Ganz besonders unpraktisch wäre auch eine aggressiv machende Wandfarbe im Kinderzimmer oder am Schalter für Bahntickets;)
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Der Einfluss der Farbe auf die Harmonie des Raumes
Farben haben nicht nur Einfluss auf unser Nervensystem, sie runden auch das Ambiente ab. Etwa so wie Schmuck zu einem schönen Abendkleid gehört. Auch wenn dieser nur sehr dezent eingesetzt wird, um den Betrachter nicht vom Wesentlichen abzulenken.
Weiß wird als sichere Wandfarbe empfohlen - normalerweise!
Sie ist neutral und dominiert in der Regel nicht den Raum. Weiß hat nur einen Nachteil. In Verbindung mit zarten oder warmen Tönen der Mobiliars kann sie ziemlich hart wirken. Ich persönlich liebe dagegen die zarten Naturtöne und die Spannung die in einem Raum entsteht wenn diese eingesetzt werden.
Nur Weiß allein geht eigentlich nicht bei Einrichtungen. Es braucht immer eine weitere Farbe um dem Raum Tiefe und Struktur zu geben. Ansonsten würden wir uns sehr verloren vorkommen. Etwa wie im ewigen Eis.
Weil Weiß so neutral ist lässt es sich mit wirklich jeder anderen Farbe kombinieren. Selbst Cremetöne oder helle Naturtöne können zusammen mit Weiß sehr beeindruckend wirken.
GRAUTÖNE
Grau wirkt edel und strahlt Würde aus. Es passt hervorragend zu starken Farben, denn grau hält sich anmutig zurück. Grau erinnert an Eisblumen oder das Granit der Berge. Es wirkt besonders gut mit Metall und Glas. Ocker und Honig kommen bei Grau gut zur Geltung. Wenige Farbakzente reichen, denn Grau unterstützt strahlende Farben. Sehr helles Grau passt gut zu Beton und Holz.
BRAUNTÖNE
Braun strahlt Wärme und Natürlichkeit aus. Kaum eine Farbe hat mehr Nuancen als Braun. Deshalb ist es besonders schwer bei Braun den richtigen Ton zu treffen. Es gibt Holztöne, Erdtöne, Sandtöne, Schokotöne, Kaffeetöne um nur einige zu nennen. Mal mit mehr Rot- oder Gelbanteile, mal mit mehr Grauanteile. Das sandige Hellbraun zum Beispiel harmoniert gut zu Himmelblau oder Azur. Generell passen Blautöne als Gegenspieler gut zu Braun. Je dunkler das Braun, desto zurückhaltender sollte das Blau sein.
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ROTTÖNE
Rot bringt Kraft, aktiviert deine Energie, wirkt anregend und fördert die Durchblutung. Macht aber auch unruhig und leicht reizbar, weshalb Rot nicht für jedes Zimmer geeignet ist.
Welch Glück, dass wir aber auf reichlich Abwandlungen von Rot zurück greifen können, Wir nutzen die Vorteile von Rot und mildern die Nachteile ab. Mit Orange zum Beispiel oder Rosa oder Violett. Alles sehr beliebte Farben für Wohnungsreinrichtungen.
LILATÖNE
Violett gibt sich extravagant und geheimnisvoll. Diese Farbe eignet sich für prunkvolle Einrichtungen mit viel Gold, Silber und Kristall. Hohe weiße Decken mit Stuck geben Violett den Rahmen den es verdient. Nicht umsonst ist Violett die Farbe der Könige, denn Violett mag es Herrschaftlich.
Wer es weniger majestätisch will kann zu Mauve zurückgreifen. Flieder ist dagegen eher zurückhaltend, fast schon still. Trotzdem wunderschön, geheimnisvoll und zart zugleich. Eines haben Lilatöne gemeinsam. Sie wirken beruhigend und sind deshalb für alle Räume geeignet die zur Beruhigung gedacht sind.
BLAUTÖNE
In der Ruhe liegt die Kraft. Das strahlt Blau in Räumen aus. Blau lässt Räume weit erscheinen, so wie der Himmel oder das Meer. Aber Vorsicht, das klassische Himmelblau mit Gelbanteil hat ausgedient. Dagegen sind alle Graublauen Töne anmutig, etwas kühl und vielschichtig. Gut zu kombinieren mit warmen Holztönen, Weiß und Grau.
PETROL
Ich liebe Petrol. Sie ist so ein Zwischending von blau und grün. Ich kann mich gar nicht satt sehen an dieser Farbe. Sie ist warm und kalt zugleich. Lässt sich herrlich mit Nuancen aus der gleichen Farbfamilie kombinieren und passt super zu Kaffeebraun, Sand oder Grau sowie zu Holz und Metall. Nur aufgepasst. Zu viele dieser Farben können den Raum schnell dunkel wirken lassen.
GRÜNTÖNE
Augenblicklich sehr modern sind Grüntöne. Doch das Spektrum ist groß. Auch wenn Grün eine beruhigende Wirkung vorausgesagt wird, so sind mit Sicherheit nicht alle Grüntöne harmonisch. Dazu kommt, dass sich verschiedene Grüntöne schwer kombinieren lassen. Anfänger sollten deshalb auf helle und dezente Grüntöne setzen.
Accessoires in Grün finde ich persönlich spannend, denn man kann dem Raum Stil verleihen. (z.B. 70er Jahre, Art Deco oder Midcentury). Übrigens sind Kupfer und Grün (mit ein wenig Gelbanteil) ein Wahnsinnspaar.
GELB- und ORANGETÖNE
Gelb und Orange erinnern an Sonne, Sommer, Strand und machen einfach gute Laune. Keine anderen Farben versprühen mehr positive Energie, als Farben die an die Sonne erinnert. Sie ist nun mal die Kraft die alles Leben auf der Erde erst möglich gemacht hat.
Da Gelb und Orange aber auch stimulierend und anregend wirken sind sie für Ruhebereiche weniger gut geeignet. Für Küche, Flur und Büro dafür um so mehr.
Farbauswahl aus der Schöner Wohnen Farbkollektion
Bring mit farbigen Tapeten Atmosphäre in den Raum
Räume mit hell-dunkel Effekten verändern
Du kannst nicht nur deine Emotionen und dein Befinden mit der passenden Farbe beeinflussen, sondern auch die Wirkung des Raumes an sich. Also beispielsweise niedrige Decken höher erscheinen lassen, oder kleine Räume größer.