Eine alte tür als Garderobe diese Upcycling-Idee hatte ich schon länger. Ich habe eine Weile nach einer passenden Tür gesucht und fand diese schöne alte Tür bei einem meiner Lieblingshändler dem Fröhlichladen in Mannheim. Hinter Brettern versteckt fristete sie ein trauriges Dasein und wäre vermutlich irgendwann auf dem Sperrmüll gelandet, wenn ich nicht ihre wahre Schönheit entdeckt hätte. Vermutlich stammt sie aus einem alten Bauernhaus, denn sie ist nicht sehr hoch. Außerdem vermute ich, dass sie etwa 100 Jahre alt ist.
Alt und Massiv – für mich Gründe genug sie aufzupolieren
Das niemand ihre Schönheit gesehen hat lag mit Sicherheit auch an der scheußlich roten Farbe mit der sie lackiert war. So ´ne Farbe die man häufiger bei alten Holzanstrichen sieht.
Ich vermute, dass diese spezielle Farbe einen gewissen Holzschutz darstellen sollte. Aus Zeiten in denen man noch dachte, man müsste Holz nur einigermaßen dick bestreichen, dann kommt weder Pilz noch Holzwurm zu Besuch.
Die Farbe zu entfernen, war für mich die schlimmste Strafe.
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Zuerst probierte ich logischerweise Abbeizer. Ich kannte das von früher und hatte damit immer gute Erfolge erzielt. Ich kann mich noch erinnern, dass einmal der Mülleimer brannte, weil das Zeug sich selbst entzündete. Das kann heute nicht mehr passieren, da gewisse Inhaltsstoffe nicht mehr zulässig ist.
Was heute allerdings auch nicht mehr passieren kann ist, dass die Mittel wirken. Um´s auf den Punkt zu bringen. Jeder Cent den ich für den Abbeizer bezahlt habe, war zum Fenster rausgeworfen.
Wenn Chemie beim Lack entfernen nicht funktioniert
Ich musste mechanisch an die Sache gehen. Mit meinem kleinen Multischleifer kam ich zwar in die Ecken, die dicke Farbschicht allerdings lies sich nur sehr langsam entfernen.
Da ich sonst über kein geeignetes Gerät verfüge, mit dem man Farbe entfernen kann, lieh ich mir von meinem Schwager unter anderem die Heißluftpistole und einen Bandschleifer.
Heißluftpistole vs. Bandschleifer
Die Heißluftpistole war für mein Problem ebenso nicht zu gebrauchen. Selbst mit einer nagelneuen, scharfkantigen Spachtel oder mit einem speziellen Schaber zur Farbentfernung ging es nur zäh bis gar nicht voran.
Erst der Bandschleifer hat so richtig was runtergeholt. Trotzdem war die ganze Sache sehr mühselig. Immer wieder wollte ich zwischendurch aufgeben und die Tür einfach mit irgendeinem farbigen Lack streichen. Ich konnte mich nur nicht für einen Farbton entscheiden. Und so habe ich immer weiter gemacht. Bis ich endlich Land sah, beziehungsweise Rohholz.
Die Qual der Farbentfernung
Die Farbe zu entfernen war eine Höllenarbeit und hat mich viel Schweiß und Nerven gekostet.
Nach langer Schufterei und vielen Versuchen ist das Holz endlich wieder frei von Farbe. Die Stunden die es gedauert hat will ich gar nicht zählen.
Die Oberfläche hat durch die Strapazen schrecklich gelitten. Deshalb habe ich mindestens 4 Schichten Bio Holzwachs aufgetragen.
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Die Scharniere, insbesondere das Türschloss musste ich beim Abschleifen sehr sorgfältig auslassen. Die kleinen Schlitzschrauben ließen sich nach den vielen Jahren nicht mehr entfernen.
Trotz der fetten Farbschicht hat an manchen Stellen das Holz gelitten. Für mich der Beweis das all die Mittel die schützen sollen nicht wirklich wirksam sind. Ich vertraue bei der Versiegelung nur noch auf natürliches Holzöl oder -wachs oder lasse die Oberfläche einfach so wie sie ist. Insbesondere in Innenräumen braucht Holz doch keinen extremen Schutz.
Der Holzfraß oder die Scharniere die sich nicht lösen lassen wollten, waren mein geringstes Problem. Das Loch habe ich einfach gelassen. Ganz nach Wabi Sabi Philosophie verleiht es der Tür Persönlichkeit.
Die Tür bekommt rustikale Elemente
Die schwarzen Haken sind neu aber auf alt gemacht. ich habe sie bei Fisher´s Lagerhaus bekommen. Das Fenster habe ich mit einfachem Hasendraht ausgefüllt den es in jedem Baumarkt gibt. Dieser dient nun als Unterlage für Karten oder Anhänger.
Die Weiterverarbeitung macht mehr Spaß
Unterhalb des Fensters zwei kleine Kleiderhaken, rechts und links davon je einen großen.
Leider habe ich das Scharnier am Türschloss nicht abbekommen, sodass ich nur sorgfältig drumherum schleifen konnte.
Heute bin ich froh darüber beim Abschleifen durchgehalten zu haben. Denn der natürliche Holzton, die Haptik und der Geruch meiner – nun nur noch mit Bienenwachs behandelten – Holztür ist einfach hinreißend.
Das finale Ergebnis überzeugt
Kleine Haken für Taschen oder Kinderjacken.
Endlich fertig – ich bin stolz auf meine Arbeit
In der Ferienwohnung kommt sie zum Einsatz. Sie passt direkt unter die Treppe. Damit sie nicht umfällt wird sie unauffällig an der Wand befestigt.