Wenn du Massivholzmöbel hast oder gar selbst welche baust ist es notwendig zum Schutz vor Verschmutzungen die Holzflächen zu versiegeln. Mit Holzöl oder Holzwachs kannst du diesen sogar eine leicht polierte und somit matt glänzende Oberfläche verpassen. Das sieht nicht nur edel aus sondern macht das Holz weniger anfällig für Flecken und sorgt für eine angenehme Haptik.
Bei Ess- oder Arbeitstischen nicht unwichtig, da man dort nicht nur isst, sondern oft einfach nur Arme und Hände auflegt. Eine glatte Oberfläche ist dazu allemal angenehmer und pflegeleichter.
Welche Holzarten eignen sich zum Polieren
Grundsätzlich kann man allen Hölzern eine glänzende und polierte Oberflächen verleihen. Manche eignen sich jedoch nicht nur besonders gut, sie sehen poliert auch noch super schön aus. Gerade dann, wenn das Holz von Natur aus eine markante Maserung hat.
Besonders beliebt sind die Verarbeitung von Mahagoni und Nussbaum, aber auch Douglasie, Olive oder Ulme machen sich gut. Die Voraussetzung ist immer, dass das Holz glatt gehobelt (könnte man auch selbst machen) und unbehandelt ist.
Dunkles Holz
- Mahagoni
- Teak
- Wenge
- Nussbaum
Mittlerer Holzton
- Eiche
- Kirschbaum
- Buche
- Kirsche
Helles Holz
- Kiefer
- Fichte
- Ahorn
- Tanne
Möglichkeiten der Verarbeitung von Holzoberflächen
Ich möchte auf zwei Möglichkeiten eingehen die Naturholz eine glänzende und glatte Oberfläche verleihen. Einmal der Einsatz von Holzölen aber auch die Behandlung mit Holzwachs. Wichtig ist in beiden Fällen, dass Farben oder Lack restlos entfernt wurden.
Holzwachs versiegeln das Holz dezent
Beim Wachsen bekommt die Oberfläche einen eher matten Glanz, je länger du polierst desto glänzender. Zusätzlich bekommst du noch eine angenehme Haptik, die einem das Gefühl gibt, dass das Holz weiterlebt. Weil die natürliche Oberfläche erhalten bleibt.
Holzwachse gibt es farblos aber auch eingefärbt. Wobei bei allen Wachsen die Maserung und auch der natürliche Farbton erhalten bleiben sollte. Sofern möglich bei farbigen Wachsen bitte eine Probe an einer unsichtbaren Stelle machen, da jedes Holzstück (auch wenn von der selben Baumart) die Mittel unterschiedlich aufnimmt.
Vorgang
- Das zimmerwarme Wachs mit einem weichen Tuch ins Holz einmassieren.
- Solange wiederholen, bis sich die Stelle „saftig“ und nicht mehr trocken anfühlt.
Lacke kann man auch mit viel Aufwand entfernen. „Alte Tür wird zur Garderobe“
Holzöle dringen tiefer in die Poren
Holzöle sind ähnlich wie Wachse, jedoch durch ihre flüssige Eigenschaft leichter aufzutragen. Des weiteren dringen sie tiefer ins Holz ein und stellen dabei die Fasern auf. Ein weiterer Arbeitsgang ist notwendig.
Bedauerlicherweise kann auch mal schnell zu viel Holzöl auftragen werden. Das schadet zwar nicht, ist aber reine Verschwendung. Weil alles, was nicht nach einiger Zeit vom Holz aufgenommen wurde, wieder abgetragen werden sollte.
Vorgang
- Das Öl gut schütteln und mit einem Pinsel satt auftragen.
- Nachdem das Öl leicht eingezogen ist die überschüssige Masse mit einem fusselfreien Tuch abnehmen. Bei Bedarf wiederholen.
Das mit der Probe gilt selbstverständlich auch bei Ölen. Sobald das Möbelstück wertvoll ist und du dich ärgern könntest, falls das Experiment scheitert. Bedenke außerdem, dass jeder Baum ein Individuum ist. Seine Farbe und seine Maserung variieren. Sie sind so Einzigartig wie ein Fingerabdruck.
Wie geht man beim Polieren vor?
Feste Wachse trägt man am besten mit einem weichen Baumwolltuch in kreisenden Bewegungen auf. Dabei nicht zu viel auf einmal, sondern den Vorgang lieber öfters wiederholen. Der Glanz entsteht durch ausgiebiges Polieren.
Es gibt auch flüssige Wachse, die mit dem Pinsel aufgetragen werden können. Auch hier das Holz nicht triefend einwachsen, sondern nach einer Trockenzeit überschüssiges Wachs abnehmen.
Anschließend wird mit einem Poliervlies oder einem Schleifpad aus dem Handel so lange poliert bis der gewünschte Glanz entsteht. Dabei immer schön im Kreis polieren, sonst gibt´s unschöne Stellen.
Je länger du polierst, desto glänzender wird die Oberfläche, Geduld und Ausdauer lohnen sich.
Mehr über Holzarten und ihre Eigenschaften bei „natürlich einrichten – natürlich wohnen“
Wie nutzt man Holzöle und haben sie den selben Effekt wie Wachse?
Mit Holzölen gehst du ähnlich vor wie mit Wachs. Erst das Öl mit dem Pinsel auftragen, einwirken lassen und überschüssiges Öl wieder mit einem Baumwolltuch abnehmen, beziehungsweise leicht kreisend einmassieren.
Der Vorgang kann so lange wiederholt werden bis du das Gefühl hast, dass das Holz kein Öl mehr aufnimmt.
Leider wirst du eine geölte Oberfläche nicht so glänzend hinbekommen wie mit Wachs behandelte Möbel. Da das Öl in die Poren eindringt und es zu keiner geschlossenen Oberfläche kommt.
Du kannst aber auch beide Möglichkeiten – Öl und Wachs – kombinieren. Zuerst wird das Öl in ein, zwei Schichten aufgetragen. Zwischendurch immer wieder überschüssiges Öl entfernen und die Oberfläche leicht anschmirgeln. Aber nur ganz sachte, wir wollen ja nicht die Schicht auf dem Holz wieder abtragen. Es geht nur darum die aufgestellten Fasern wieder abzutragen. Die Oberfläche wird glatter als zuvor.
Das machst du zwei Mal, bei sehr durstigem Holz auch drei Mal. Anschließen trägst du das Wachs auf, so wie oben beschrieben. Es sorgt für eine geschlossene Holzoberfläche, die nicht nur einen schönen Glanz bekommt, sondern auch noch pflegeleicht und unempfindlich ist.
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Welche Werkzeuge eignen sich zum Polieren?
Das wichtigste Werkzeug ist ein wenig Geschick sowie Geduld und Liebe zum Baustoff Holz.
Ein weiches Baumwolltuch kann gute Dienste leisten
Es kann zum Beispiel aus einem alten T-Shirt oder einem dünnen Küchenhandtuch (kein Leinen) bestehen. Das Tuch muss weich sein und eine glatte Oberfläche haben. Mikrofasertücher oder Stoffe die fusseln, sind nicht geeignet. Mikrofasertücher haben aufgeraute Fasern, damit sie Schmutz und Feuchtigkeit aufnehmen und Fusseln bleiben unter Umständen auf der Oberfläche kleben oder machen Kratzer.
Die mit Lacken und Ölen getränkten Tücher sind leicht entflammbar. Bitte, bitte aufpassen. Ich habe mal vor vielen Jahren meinen Abfalleimer in der Küche zum Brennen gebracht, weil ich alte, in Beize getränkte Tücher einfach so entsorgt habe. Nur durch Zufall weil ich nochmals zurück in die Wohnung bin, habe ich den Brand rechtzeitig entdeckt.
Mit Polier- und Schleifgeräten geht es schneller
Statt mit der Hand kannst du ebenso ein Gerät benutzen. Bei großen Flächen kannst du einen Exzenterschleifer verwenden. Schwer erreichbare Stellen, Ornamente oder Profile stattdessen mit einem Multischleifgerät, z.B. einem Dremel bearbeiten. Selbstverständlich mit dem richtigen Polieraufsatz.
Wer keinen Drehmel hat kann sich für die engen Stellen zwar auch einen Aufsatz für die Bohrmaschine kaufen. Ich rate allerdings davon ab, denn die Umdrehungen sind für viele Holzarten (gerade Weichhölzer) viel zu hoch.
Die Bezeichnung Feinbohrschleifer, Multischleifgerät oder Multifunktionswerkzeug sind eigentlich die richtigen Begriffe, anstatt Dremel. Dies ist nämlich nur ein Markennamen der sich als Synonym durchgesetzt hat. Mittlerweile gibt es diese Geräte sehr preiswert und trotzdem in ganz manierlicher Qualität. Für Bastler lohnt sich die Anschaffung allemal.
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