Überblick

Wie erstelle ich eine wirkungsvolle Bilderwand?

Bilderwand erstellen

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Überblick

Eine beeindruckende Bilderwand zu erstellen ist nicht ganz einfach. Doch die Mühe lohnt sich. Denn ein Raum wird durch Bilder erst vollkommen und lässt das Herz eines Betrachters höher schlagen. 

Meine erste Bilderwand gestaltete ich mehr oder weniger zufällig. Eigentlich war es eher eine Ahnengalerie, denn die gesamte Galeriewand bestand nur aus Bildern der Familie.

Wenn die Familie wuchs, wuchs auch das Ausmaß der Bilderwand. Ein wirkliches System bei der Anordnung gab es nicht. Weder nach Größen geordnet, noch nach Farben, es wurde aufgehängt was gerade zur Verfügung stand.

Jedenfalls liebte ich meine Galerie sehr. Sie war bei jedem der mich zum ersten Mal besuchte eine Sensation,. Denn dort waren auch sehr alte Bilder der Groß- und Ur-Großeltern zu sehen. Und meine waren ja vom italienischen Adel. Da hat man was womit man angeben kann;) Stunden standen wir davor und sprachen über alle die Lebenden und Toten. 

Leider musste die Galerie in Kisten verschwinden, da ich im Augenblick nur wenig Wände zur Verfügung habe. Aber nicht für immer…

Auch wenn die Anordnung einer Ahnengalerie heutzutage eher einem liebevollen Chaos gleicht, so mögen die Augen der Betrachter immer noch das Zusammenspiel mehrerer Bilder. Hier etwas Ordnung rein zu bringen, kann allerdings in keinster Weise schaden.

Bevor du mit der Bilderwand startest

Richte dir das nötige Werkzeug

Dazu gehören:

  • Hammer
  • Zange zum Korrigieren
  • Maßband oder Zollstock
  • verschieden große Nägel
  • Wasserwaage zum Ausrichten
  • Kreppklebeband zum Markieren
  • Posterstrips o.ä. zum Fixieren

Schraube die Aufhängung bei schweren Bildern

Dazu brauchst du:

  • Schrauben mit nicht zu kleinem Kopf und/oder
  • Schraubhaken
  • passende Dübel
  • Bohrmaschine
  • Steinbohrer passend zu den Dübeln

Überlege dir ein Konzept

Am besten wirken Bilder, wenn sie in irgendeiner Weise zusammenpassen. Zum Beispiel Farben oder Stil gemeinsam haben. Denn erst das Zusammenspiel der gesamten Kunstwerke ergibt eine ausdrucksstarke Kombination dessen Wirkung ihren Zweck erfüllt.

Teste die gewünschte Kombination

Bilderwand planen Vorlage
Schablonen vorab mit Klebeband platzieren

Wenn du nicht von vornerein weißt, ob deine ausgewählten Objekte zusammen wirken, breite sie erstmal auf dem Boden aus und teste verschiedene Kombinationen. Lass dir Zeit und mach ein Foto vom Ensemble falls du dir noch Rahmen und/oder weitere Bilder besorgen musst.

Extratipp: Die Größe der gesamten Bilderkombination sollte im Zusammenhang mit dem Raum, bzw. der Größe der Wand stehen. Zwei Drittel der Wand sollten frei bleiben, für Möbel oder einfach optischen Freiraum.

Ist das Zimmer eher klein und ausreichend möbliert sollte das (Gesamt-)Kunstwerk selbstverständlich nicht ganz so groß ausfallen wie bei einem großen Raum oder einem Zimmer mit wenig Möblierung.

In einer Ferienwohnung die doch eher minimalistisch eingerichtet ist, weil so einiges an persönlichen Dingen wegfallen, kommt eine Bilderwand besonders gut zur Geltung.

Bilderwand in einem Kleinen Zimmer

Bilder in einem kleinen Raum Bild: © Pexels/julie aagaard

Insbesondere dann, wenn die Wandfarbe zurückhaltend gehalten wurde. Es versteht sich von selbst, dass eine weiße oder hellgraue Wand den Bildern am wenigsten die Schau stiehlt. Allerdings sieht eine farbige Wand besonders ansprechend aus, wenn die Farbe in den Bilder enthalten ist.

Aber auch auf einer tapezierten Wand können Bilder hervorragend zur Geltung kommen. Selbst wenn die Tapete ein Muster aufweist. Ich komme noch darauf zurück und zeige dir ganz am Ende wie du damit umgehst.

Wo werden die Bilder aufgehängt?

Bilder über dem Sofa platzieren

Bilderwand mit gemeinsamer Oberkante

Auch das Zusammenspiel mit den Möbeln muss beachtet werden. Über hohe, wuchtige Möbelstücke sollte man auf eine Komposition verzichten und eher nur ein einzelnes Bild oder Spiegel wählen. Diese dürfen aber gerne auch größer ausfallen. Links und rechts etwas kleineres, wie zum Beispiel Kerzenleuchter sind erlaubt und runden das Gesamtbild harmonisch ab.

Bilder über hohe Möbel aufhängen

Anders sieht das bei wuchtigen Möbeln aus die aber nicht in die Höhe sondern in die Breite gehen. Gerade große Sofas oder breite Kommoden bieten die ideale Grundlage für eine Bildergalerie. Hier kann man sich herrlich austoben, ohne dass es dem Möbelstück schadet.

Extratipp: Achte dabei darauf, dass die Galerie maximal die Breite des Möbelstücks einnimmt – oder zumindest nur etwas rechts und links übersteht.

Über dem Treppenaufgang

Treppenaufgang mit Bildergalerie

Treppenaufgänge eignen sich besonders gut für eine Bildergalerie, da sie viel Wandfläche aufweist, aber Möbel nicht gestellt werden können. Die einzige Herausforderung besteht allerdings darin, dass die Schräge der Treppe berücksichtigt werden muss. Grob gesagt, kannst du einfach der Treppensteigung folgen. Ist die Treppe vom Raum aus sichtbar und somit auch die Bilder ist es harmonischer wenn die Steigung zur oberen Treppenstufe abnimmt. So kann man die gesamten Kunstwerke auch vom unteren Raum aus sehen.

Alternativen für große Bilder

Alfons Mucha - Sterne - Der Mond
Alfons Mucha - Sterne - Der Mond. Bild: bilderwelten.de

Gerade im Home Staging wo oft nicht gebohrt oder genagelt werden darf, hat sich diese Präsentation bzw. Art der Wandgestaltung etabliert. XXL Bilder* brauchen viel Raum um sich herum um zu wirken. Eine weiße Wand ist von Vorteil, aber kein Muss.

Extratipp: Ein XXL Bild, also ein so richtig großes (sagen wir mal ca. 2 qm) wirkt ebenso, wenn es einfach an die Wand gestellt wird. Das macht einen verblüffenden Eindruck und erweckt einen Loft Karakter.

Nutze eine Staffelei für ein besonderes Kunstwerk

wandbild wellen

Ich persönlich würde eine Staffelei eigentlich nur für ein handgemaltes und recht großes Gemälde nutzen. Dass heißt aber nicht, dass ein Kunstdruck in einem schönen Rahmen nicht auch wirkungsvoll auf einer Staffelei zur Geltung kommt. Gerade für Personen die selbst Kunstwerke herstellen bietet sich eine Staffelei an, da man diese noch mit weiteren, an die Wand gelehnten Bildern und sogar Skulpturen kombinieren kann.

Eine Bilderleiste hat auch ihre Vorteile

Bilderleiste
Schmale Leiste mit Bild und Dekoelementen. Bild: vanitjan, wanaktek / elements.envato.com

Bilderleisten* sind platzsparrend und sehr praktisch, weil sie zum Beispiel ein schnelles Neuarrangieren oder Auswechseln der Exponate möglich machen.

Da ich ja einige (eigentlich viele) selbstgemachte Kunstwerke habe und diese immer mal wieder an anderen Orten eingesetzt werden, liebe ich diese Leisten. Sie ermöglichen nämlich ein ständiges Tauschen ohne Aufwand. Bilder daraufstellen und fertig. Wenn es nicht mehr gefällt oder was spannenderes dazukommt wird umdekoriert.

Bringe Ordnung ins System Bildergalerie

Bildergalerie mit Mittellinie

Entweder haben alle Bilder eine gemeinsame Unter- oder Oberkante. Oder sie ergeben einen Block. Auch Asymmetrie wirkt sich wohlwollend auf den Betrachter aus. Das heißt, wenn kleine Bilder nach rechts unten auslaufen, sollen auch kleine Bilder nach links oben aufgehängt werden.

Extratipp: Achte bei der Anordnung der Kunstwerke darauf, dass du innerhalb eines imaginären Rahmens bleibst um Ruhe ins doch abwechslungsreiche Gesamtbild zu bringen.

Sorge für eine Dynamik in der Anordnung

Bildergalerie mit gemeinsamem Mittelpunkt, auslaufend in die 4 Himmelsrichtungen

Gerne können zusätzlich zu den klassischen Kunstwerke auch außergewöhnliche Gegenstände, wie z.B. Handgearbeitetes, Zeichnungen der Kinder, Orden und Auszeichnungen, Buchstaben etc. an der Wand platziert werden. Dabei gehören die größeren Elemente eher in die Mitte und die kleineren drumherum platziert. Auch hier auf den Abstand achten. Er sollte nicht zu groß sein, damit der Reiz des Ensembles nicht verloren geht

Extratipp: Um ein Gespür dafür zu bekommen, ob das ganze Ensemble auch an der ausgewählten Wand wirkt und nicht zu groß oder klein ausfällt, kann man mit Krlebeband und Muster in Originalgröße probehängen. Dabei sollte man auch gleich auf den richtigen Abstand (2-5 cm) achten. Dieser sollte nämlich nicht zu breit gewählt werden und weitgehend gleichbleibend erscheinen. Also sowohl nach oben als auch nach unten und nach rechts und links. Als Faustregel gilt, je größer die Bilder desto größer die Abstände. Praktisch ist es außerdem, die Bilder auf den Boden zu legen und auszuprobieren ob sie miteinander harmonieren.

Hauptsache die Proportion stimmen

Höhe Bilder aufhängen

Nichts kann eine Bilderwand mehr stören, als die falsche Höhe. Dabei gibt es eine Faustregel an die man sich halten kann. Diese besagt, dass die Mitte des mittleren, dass heisst größten Bildes auf 1,50 m hängen sollte. Große Menschen tun sich damit oft schwer. Sie neigen dazu Bilder zu hoch aufzuhängen. Auch wenn es Überwindung kostet. Halte dich an die Formel.

Extratipp: Der Abstand zur Kommode oder der Rückenlehne des Sofas sollte aber  nicht unter 20 cm sein. Ein wenig schummeln ist erlaubt, wenn man Höhe und Abstand nicht gleichzeitig einhalten kann.

Ideen für die Anordnung einer Bilderwand

Bildergalerie über dem Sofa auf Mitte
Bildergalerie mit gemeinsamem Mittelpunkt, auslaufend in die 4 Himmelsrichtungen
Reihenhängung Bilderwand über dem Sofa
Bilderwand mit gemeinsamer Oberkante
Bilderwand mit gemeinsamer Unterkante
Treppenaufgang mit Bildergalerie
Bildergalerie mit Mittellinie
Petersburger Hängung Bilderwand

Der passende Ort ist erst gefunden wenn die Beleuchtung stimmt

Was nützt die schönste Galerie, wenn sie in einer dunklen Ecke verschwindet.

Also unbedingt auf gute Beleuchtung achten, insbesondere dann, wenn kein Tageslicht hinkommt. Mindestens eine Bilderleuchte über dem größten Bild sollte es deshalb schon sein. Je diffuser die Beleuchtung ist, desto besser kommt das Gesamtbild zur Geltung. Außerdem schützt diffuses Licht die Bilder vorm ausbleichen. Auch direkte Sonneneinstrahlung kann die Farben deiner Kunstwerke verändern. Also aufpassen und im Zweifel lieber eine andere Wand wählen.

LED-Wandleuchte Narek mit Schwanenhals

OLEV Slight AP LED-Wandleuchte 72,5 cm schwarz

Ist alles vorbereitet, geht es ans montieren.

Leichtere Bilder können mit Nägel aufgehängt werden. Das geht schnell und man kann auch noch kleine Veränderungen vornehmen. Wichtig dabei ist aber, dass der Nagel guten Halt hat. Ein Winkel von 45 Grad sorgt bei Bildern bis 2 kg für ausreichend Halt. Vorausgesetzt der Putz ist stabil und bröckelt nicht.

Sind die Bilder groß und schwer, sollte gebohrt und gedübelt werden. Denn nur Schrauben geben einen sicheren Halt. In diesem Fall ist eine gute Vorbereitung besonders wichtig. Denn sind die Löcher einmal gebohrt, ist eine minimale Korrektur kaum noch möglich. Schau dir die Aufhängung jedes einzelnen Bildes auf der Rückseite genau an und plane den Abstand ein.

Extratipp: Ich nehme bei Bildern die mehr als 1 kg wiegen zwei Nägel. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass die Bilder leichter ausgerichtet werden können. Bei meinen selbst gemalten Werken auf Leinwand nehme ich grundsätzlich zwei Nägel, da die Leinwände oft ein wenig verzogen sind und deshalb nicht plan an der Wand aufliegen.

An der Rückseite von Leinwänden eine Aufhängung montieren

Man schlage jeweils einen kleinen Nagel auf der Rückseite rechts und links im oberen Drittel ein. Dann verbindet man die beiden Nägel mit einer festen Schnur oder besser noch, mit einem Draht. Sind die Nägel schräg nach unten eingeschlagen sitzt die Verbindung in der Regel auch fest und kann dann als Aufhängung genutzt werden.

Hier hat man den Vorteil, dass das Bild durch diese spezielle Aufhängung sehr gut ausgerichtet werden kann.

Aber Achtung die Höhe des Nagels in der Wand sollte sorgfältig ausgemessen werden. Dabei den Draht straff nach oben ziehen und den Mittelpunkt bis zur äußeren Rahmenkante abmessen. Dies ergibt die Stelle an der der Nägel in die Wand geschlagen werden muss. Solltest du zwei Nägel verwenden, weil das Bild zum Beispiel sehr groß ist, denke daran das auch dies die Höhe verändert. Hängt das Bild zu tief, einfach den Abstand der beiden Nägel in der Wand vergrößern. Zur Fixierung ein Klebegummi an der Rückseite anbringen.

Extratipp: Wenn du nicht, wie ich eine eingebaute Wasserwaage im Auge hast solltest du dir eine zurechtlegen. Sie hilft beim Ausrichten. Um die Schieflage auszubessern hilft es einen Posterstrip auf der Rückseite der rechten oder linken Ecke zu kleben. Mit der Wasserwaage ausrichten und andrücken. Posterstrips lassen sich in der Regel leicht wieder entfernen.

Bilder aufhängen ohne bohren oder nageln

Im Handel gibt es mittlerweile eine Reihe von Aufhängungen die nicht gebohrt oder genagelt werden müssen, sondern an der Wand kleben. Ich persönlich traue diesen Haken etc. nicht und habe es deshalb auch noch nicht ausprobiert. Wahrscheinlich ist die Haltbarkeit stark vom Untergrund abhängig.

Hast du schon selbstklebende Haken bzw. Bilderaufhängung getestet? Dann berichte doch im Kommentar darüber.

Wer keine x Nägel oder Schrauben an die Wand bringen will ist ebenso mit einer Bilderschiene gut bedient. Hier können Bilder an Perlonseilen, die relativ unsichtbar sind, in verschiedenen Höhen aufgehängt werden. Die Schiene selbst muss natürlich an der Wand befestigt werden. Sie gibt es in verschiedene Farben und Längen die mit einer Säge ganz einfach zugeschnitten werden können.

Der Rest der Wohnungseinrichtung – oder „warum Farben so wichtig sind“

Über die Notwendigkeit eines einheitlichen Farbkonzepts habe ich in vorherigen Artikeln schon berichtet. Dies gilt natürlich auch für die Bilder. Besonders harmonisch wirkt eine Bilderwand, wenn die Kunstwerke die Farben der Einrichtung aufgreifen.

Bilder auf gemusterter Tapete

© Pixabay/quimono

Hier möchte ich auch nochmals auf bunte oder gemusterte Tapeten zurückkommen. Bilder wirken auch auf unruhigen Tapeten, solange ein paar Regeln berücksichtigt werden.

  • Verwende keine bunten, unruhigen Bilder, sondern einfarbige, eher helle Motive.
  • Große Passepartouts bringen Ruhe ins Gesamtbild.
  • Du kannst den Bildern auch einen Rahmen geben, indem du den Hintergrund etwas größer als den Platzbedarf in einer neutralen aber zur Tapete passenden Farbe streichst.

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